Es gibt auch gute Nachrichten

Zum Beispiel: In Brasilien gehen die Leute gegen Jair Bolsonaro auf die Straße. (Er lebt noch, das ist die schlechte Nachricht.) Oder, aus hiesigen Breiten: everwave hat in der Weser erfolgreich eine Plastiksammelplattform getestet:

Es wird Zeit, dass diese Teile serienmäßig produziert und rund um den Globus zu Wasser gelassen werden, denn – okay, wieder eine schlechte Nachricht – allein in China fallen jeden Tag 240 Tonnen Kunststoffabfall an.

Am 26. September finden die Wahlen zum 20. Deutschen Bundestag statt. Nach dem, was man hört, hat der Kandidat der CDU/CSU gute Aussichten, Angela Merkels Nachfolge anzutreten. Hoffentlich täuschen sich die Kommentatoren. Soeben einen taz-Artikel über die rechte (!) Hand der Frohnatur gelesen, heiliger Bimbam! Hier, für Freunde des Horrors: Die rechte Hand Laschets. Nathanael Liminski in NRW.
Meine Stimme kriegt er nicht, der lustige Rheinländer.
Leider bin ich mit meiner Entscheidungsfindung noch nicht viel weiter.
Als Bundeskanzler wäre mir Scholzi am liebsten, muss ich sagen. Bedauerlicherweise schwächelt seine Partei sehr, prozentual. Dabei haben er selbst, aber auch Arbeitsminister Hubertus Heil und Umweltministerin Svenja Schulze (die mir mit ihrer penetrant guten Laune auf die Nerven geht) gute Dinge auf den Weg gebracht, soweit ich das beurteilen kann. Man vergleiche ihre Bilanz mit der des Verkehrsministers, der Landwirtschaftsministerin oder des Wirtschaftsministers! Gut, über den Außenminister kann ich ebenfalls nichts Positives sagen, SPD hin oder her.
Ich gratuliere allen zur Pension, die sie dereinst beziehen werden.

Annalena Baerbock müsste sich sehr anstrengen, um mich dazu zu bewegen, sie zu wählen. Sie ist genauso ungreifbar wischiwaschi wie ihr lachender Mitbewerber. Die 300 (?) Toten des Hochwassers hätte sie meiner Ansicht nach zum Anlass nehmen dürfen, für ihre Ziele zu trommeln. Hat sie nicht gemacht. Ihr Kollege von Notz hat etwas getwittert und dann wieder gelöscht, das war auch nicht klug. Mein Eindruck: Die Grünen haben sich aufgegeben.
Vielleicht haben Scholzi und die Sozen also doch eine Chance?
In zwei Monaten wissen wir mehr.

Die zweite Staffel von Unit 42 habe ich zu Ende geguckt, leider bot das ZDF nur die Synchronfassung an, aber immerhin. Eine gute Serie. Jetzt muss ich mir was Neues überlegen.

Buongiorno, Adorno! begrüßte mich blödelnd eine Bekannte, deren Namen ich nicht weiß.
Ich: Come va?
Sie war schon weitergegangen, drehte sich noch mal um, lachend: Va bene tutto, e tutto va bene!

5 Kommentare zu „Es gibt auch gute Nachrichten“

  1. Scholz? Trotz allem?
    Ich tendiere zu Annalena. Die ist zwar Wischiwaschi, hat aber noch nicht soviel falsch gemacht und ist eine Frau.
    Am Ende gilt es, Laschet zu verhindern. Wenn das gelänge, wäre ich zur Not auch mit Schol d´ accord.

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    1. Ich stimme zu, dass Laschet die schlechteste Wahl wäre – ein Mann der Vergangenheit, mit Rezepten aus der Vergangenheit, außerdem erzkatholisch. OK, ich bin selber katholisch (Karteileiche), aber ich bestehe darauf, dass Staat und Kirche streng getrennt bleiben (oder werden), und bei Laschet bin ich im Zweifel, ob er wirklich nur Staatsdiener wäre oder nicht heimlich auch Kirchendiener.
      Mit Annalena Baerbock könnte ich gut leben. (Fehler haben alle gemacht, da möchte ich gar nicht so streng sein.) Es ist unschön, dass seit Wochen die vereinigten Trollfabriken auf sie losgelassen werden … Von mir aus soll sie ihre Chance bekommen. – Die meisten meiner Geschwister sehen das vermutlich anders.
      Am 24.9. werde ich mir einen halben Tag freinehmen, um bei den Klimaprotesten mitmachen zu können. Wer immer die Wahl gewinnt, muss ein unmissverständliches Votum von der Straße mitbekommen, dass die Zeit des Herumeierns vorbei ist und eine entschlossene Neuorientierung kommen muss.
      Wenn ich mich nicht irre, ist dieser Donnerstag der ‚Welterschöpfungstag‘ – wie soll das weitergehen? Wie bisher jedenfalls nicht.
      Wir brauchen – die Erde braucht – degrowth. Das muss gut vermittelt werden, von der Politik, aber auch in der Schule, im Freundeskreis, in den Medien.
      Ich weiß ja nicht, wie eine Ablösung des Kapitalismus aussehen könnte, aber ich zweifele nicht daran, dass wir von diesem räuberischen Wirtschaften wegkommen müssen.
      Diesen Weg wird keiner der Kandidaten einschlagen, auch nicht Annalena.
      Vielleicht ist Graswurzelsabotage nötig, Verzicht auf breiter Ebene.

      Gefällt 1 Person

      1. Ja, wir brauchen degrowth und zwar sofort. Annalena wird diesen Weg auch nicht einschlagen, das sehe ich wie Du. Trotzdem fürchte ich sie weniger als Laschet und auch Scholz, der ein windiger Typ ist.
        Wir werden alle sehr schnell lernen müssen, zu teilen und vielleicht müssen wir dem Ruf Malms folgen und z.B. Pipelines in die Luft sprengen.
        In den nächsten Tagen soll es in italien bis zu 50 Grad warm werden. Ich hoffe, uns bleibt noch genügend Zeit für die Wende.
        (Am 24.9. mach ich mit Woki mit)

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        1. Malm, den hast Du schon mal erwähnt. Wir haben seine Bücher in der Buchhandlung. Das ist insofern erstaunlich, als sich diese in einem bürgerlichen Bezirk befindet, wo garantiert niemand freiwillig auf sein Auto oder die winterliche Flugreise nach Dubai verzichten wird (von wegen Teilen).
          https://www.matthes-seitz-berlin.de/buch/wie-man-eine-pipeline-in-die-luft-jagt.html / https://www.matthes-seitz-berlin.de/buch/klima-x.html?lid=1
          Aber mit Sprengstoff hantieren ist nicht meine Art.
          Ich meine überhaupt, als erstes müsste die Politik tätig werden. Es kann ja zum Beispiel nicht dabei bleiben, dass ein Anwohnerparkausweis in Berlin 10,20 Euro im Jahr kostet, ich aber für meinen BVG-Fahrausweis 63,42 Euro zahlen muss – im Monat.
          Ebenso würde ich die Innenstadt für SUVs und Jeeps und was es an Asi-Autos mehr gibt, sperren, Inlandsflüge stark einschränken (mit Ausnahmen z.B. für medizinische Versorgung). Auch Flüge à la Bezos, Musk und Branson gehören natürlich verboten.
          Ich bin nicht grundsätzlich gegen Autos, aber ein Auto für jeden – damit muss Schluss sein.
          Ich hoffe, dass die Zahl von Fußgängern und Radfahrern explodiert und die Infrastruktur für diese attraktiver wird.
          Dass es in Griechenland sehr heiß werden soll, davon habe ich gehört. Italien also auch!?
          Es überrascht mich, dass die heftigen Auswirkungen der Erderhitzung noch zu meinen Lebzeiten auftreten – ich hatte nicht damit gerechnet.

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        2. Die Politik wird sich allenfalls im Kleinklein verlieren und hier und da mal ein paar Plastikstrohhalme verbieten. Die Klimabewegung braucht Aktivistinnen, die das Ganze nicht nur redend begleiten, sondern eben auch tätig werden. Irgendwer muss die Pipelines schließlich in die Luft jagen.
          Auch ich hätte nicht erwartet, dass die Entwicklung sich so beschleunigen würde und wir das Inferno tatsächlich noch leibhaftig miterleben müssen. Der wunderschöne Planet verbrennt unter unseren Füßen.

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