Soosan Lolavar I Am The Spring, You Are The Earth

Laura Jurd trumpet
Raphael Clarkson trombone
Martin Lee Thomson euphonium
Soosan Lolavar comp/santoor
Rob Luft banjo/guitars
The Ligeti Quartet:
Mandhira de Saram violin
Patrick Dawkins violin
Richard Jones viola
Cecilia Bignall cello
Elliot Galvin piano
Anja Laudval synth/electronics
Conor Chaplin double bass
Liz Exell drum kit
Corrie Dick drum kit

editionrecords.com, 2019

Sternrenetten

Aber mein Hunger auf neue Musik war nicht gestillt, also habe ich mir auch noch Stepping Back, Jumping In der englischen Trompeterin und Komponistin Laura Jurd gekauft, worüber ich zwei Stunden vorher eine Rezension gelesen hatte. „With Stepping Back, Jumping In, Laura Jurd has created an ecosystem full of sonic contrast, multiple layers and dimensions, with rigorous composition alongside improvisatory spaces. The result is dynamic, vibrant music that welcomes multiple listens and showcases some of the most exciting composer-instrumentalists around today”, sagt Jurds Plattenfirma Edition Records. Hier das Stück Companion Species, das Anja Lauvdal und Heida K. Johannesdottir komponiert haben, beide 32 Jahre alt, ein bisschen älter als Laura Jurd mit ihren 29. Man kann es auch bei Bandcamp anhören (und kaufen), hier.

Ich empfehle auch Ishtar, das Laura Jurds Pianist Elliot Galvin beigesteuert hat, ein weiterer Hochbegabter aus dem Vereinigten Königreich: sehr cool.
Der Einstieg ins Album, Laura Jurds Komposition Jumping In ist ein Schubser ins kalte Wasser, der je nach Gemütslage als Zumutung oder als Geniestreich empfunden werden wird, gut zehn Minuten herausfordernder Big Band-Musik (fünfzehn Spieler) mit Countryeinschlag, Santurzirpen und elektronischem Geschlinge. Die Instrumentierung ist unmöglich, wie englischer Pudding – so einer mit Fleisch, Zitronat und Schokolade -, aber das Ergebnis gibt Laura Jurds kühner Klangvision Recht.

Mit diesen beiden glanzvollen CDs, Kaskaden vom Julia Kadel Trio und Stepping Back, Jumping In der Laura Jurd Band, werde ich nun gut über den Monat kommen.

Die Sternrenetten: ein Freund hatte sie mir mitgebracht, der für drei Übernachtungen nach Kleinmachnow gekommen war, um im fernen Berlin eine Wohnung zu suchen. Viele Jahre hatte ich keine mehr gegessen – tatsächlich könnte es Jahrzehnte her sein. An den Namen konnte ich mich immerhin noch erinnern. So gute Äpfel (Äpfel mit Geschmack) findet man kaum irgendwo, und ich bin wirklich erfreut, sie ein paar Tage noch, in schwindender Anzahl, hier zu haben. (Sie kommen von einer niederrheinischen Streuobstwiese.)