Plink!

Als ich heute morgen das Licht einschaltete, machte es plink und ging blitzend aus. Das bedeutet sicher nichts Gutes … Ich rechne immer mit dem Schlimmsten, verzähle mich selten. Die Leiter in der Garage war zugestaubt und hing voller Spinnweben. Ich habe die Birne nicht gleich ausgewechselt. So früh durchs taunasse Gras zu streifen (ich war um fünf Uhr wach), wäre mir übertrieben erschienen. Stattdessen habe ich Futter ausgestreut, und auf dem Fenstersims zur Straße hin Erdnüsse (in der Schale) ausgelegt, die holt sich der Eichelhäher ab; er kommt auch dann angeflogen, wenn das Fenster geöffnet ist, Fressen ist Fressen. Das Wasser hat er wahrscheinlich runtergefegt, seh ich morgen mal nach. Es ist alles nicht so eilig.
Spinnweben machen mir übrigens nichts aus. Hab auch gestern eine größere Spinne, wie sie im Herbst gern einsteigen, hinter dem Bücherregal im Eck hervorkrabbeln sehen. Die stört mich nicht.
Krümel dagegen -.
Meinolf, stören dich die Krümel? fragt sie beherrscht, sie kennt mich ja lang genug, wenn sie mir einen Gesundheitstee kredenzt und aus dem Augenwinkel sieht, wie ich mit dem Rateau also der Handkante über die Tischplatte fahre.
Wer ist jetzt sie? fragt sich der Leser.

Meine Mitbewohnerin knipst immer und überall Licht an, auch wenn draußen heller Tag ist. Die Erziehung der 70er! … vorausgesetzt, die Eltern waren jung, und nicht Kriegseltern wie meine, die noch sowas wie Verdunkelung kannten!
Ich sehe genug. Zur Not würde ich einen Klumpen Torf anzünden, wie Balzac.
Wenn sie im Haus eine Lichtfährte legt und im nächsten Moment am Telefon hängen bleibt, und alles Licht ist an wie auf der Kirmes, lösche ich es.
Zum Beispiel: Ich bereite mir einen Kaffee – ein Schritt nach links, ein Schritt nach rechts, halbe Drehung, viertel Drehung -, mit dem Licht, das da ist. Tritt meine Mitbewohnerin durch die Tür, schaltet zackzackzack die Lampen an, macht Essen, wirtschaftet, wurschtelt, Tablett, Besteck, fragt – den Kaffee kegelförmig in die macchinetta zu häufen, ohne zu viel zu verkrümeln, dauert ein Weilchen, und evtl. muss er sowieso erst noch gemahlen werden, je nachdem, und die Milch aufschäumen -:
Soll ich wieder dunkel machen?
und verschwindet in ihre Räume.

1 Kommentar zu „Plink!“

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