Kaufcenter

Nach der Arbeit kurierte ich meine Kopfschmerzen, indem ich Kaffee trank und dazu einen Apfel aß.
Die empfohlene Säuerung mit Zitrone – in dieser Art hatte ich gestern bei einer Freundin eine Tasse Kaffee zu mir genommen – hebe ich mir für ein anderes Mal auf, ich habe keine Zitronen da.
Ich habe auch geschlafen, ungefähr anderthalb Stunden.
Abends fuhr ich ein paar Sachen einkaufen. Am Kapellenplatz fing mich Jutta ab, paar Jahre älter als ich. Sie erzählte, dass sie zur Zeit ein Ehepaar aus Schottland zu Gast habe (ich konnte die beiden sehen, sie saßen hinter der Scheibe), es komme schon seit Jahren, sie organisiere immer eine Fahrt oder eine Besichtigung, jetzt seien ihr die Ideen ausgegangen, ob ich etwas wisse. Vielleicht, dass Petra und Ivano von Europa Eis sie bei der Eisherstellung zugucken ließen, schlug ich vor. Alternativ könnten sie auch nach Blitterswijk fahren, zu Tante Jet, dem Ausflugslokal an der Maas. „Kenn ich!” sagte Jutta und war schon entschieden.

Vor dem Kaufcenter wurde ich ein zweites Mal gestoppt, aber da war ich sowieso schon am Ziel.
Ein südamerikanisch aussehender Mann kam zielstrebig unsicher auf mich zu, als habe er mich schon erwartet, könne es aber nicht glauben, dass ich mich wirklich materialisiert habe, und fragte, ob ich ihm ein Bier kaufe. „Welches?”, fragte ich. Es war eine effiziente Unterhaltung. „Egal”, sagte er, „billig billig.”
Ich kaufte eines mit Bügelverschluss, denn ich wollte nicht, dass es noch Palaver wegen des Flaschenöffnens gäbe, obwohl der Mann wahrscheinlich kein Anfänger im Biertrinken war.
Als er mich herauskommen sah, löste er sich aus seiner Warteposition, nahm sein Bier in Empfang, sagte „Danke”, wünschte mir einen guten Tag und bog um die Ecke.

3 Kommentare zu „Kaufcenter“

    1. Nein, das wird nicht zur Gewohnheit, darauf werde ich schon achten! (Danke für die Musik, höre ich mir nachher an; jetzt erst mal Nachrichten.)

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      1. Habe mir „Mercy, Mercy, Mercy” (erst) gerade angehört. Obwohl es ja ein bekanntes Stück ist, das bekannteste von Adderley (oder Zawinul?), war es mir ganz neu – vielen Dank! Ich hatte es mir übrigens schneller vorgestellt.

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