Die Collies sehen alle aus wie Richard Gere

Musste ich neulich wieder dran denken, als ich eines dieser gleichmütigen Tiere sah, das vor der Heckklappe eines Autos wartete, bis ein anderer, etwas ungebärdiger, Hund endlich auf die Ladefläche gesprungen war.
Die Tannenbäume, die überall am Straßenrand und auf den Grüninseln liegen, dabei Mariä Lichtmess mit Blasiussegen erst am 2. Februar, und das Russisch-Orthodoxe Weihnachten oder Epiphanias, je nachdem, ist nicht mal einen Monat her, wie auch die mannigfaltigen Illuminationen in Hausnähe brachten mir die Formulierung der „hingekrümpelten Lichtfiguren” wieder in Erinnerung, die ich immer noch gut finde, ha, ha. Diesen Eindruck machen sie (die Lämpchenrentiere, -schlitten usw.) aber eben erst nach dem Fest, das in meinem Fall übrigens besinnlich ausfiel, vorher scheinen sie strahlender und stolzer. (Besinnlichkeit, oder Besinnung, sollte man sich öfter als einmal im Jahr gönnen, beispielsweise im Wochentakt.)

Infolge des Sturms der vergangenen Nacht sehen die ausrangierten Weihnachtsbäume heute gebürstet aus, verdichteter (‚Nadia‘ hat sie zusammengeschoben) und dunkler grün. Kleinere pflanzliche Fetzen liegen auf den Straßen und Wegen, geben diesen einen struppigen Anstrich, steht ihnen gut. Une tête ébouriffée me plaît plus qu’une tête bien peignée. Kleine Rätselaufgabe: Wer hat’s gesagt?

Das Label Mexican Summer hat mir mitgeteilt, dass sie das neue Album (Pompeii) von Cate Le Bon jetzt verschickt haben. Irgendwann im Februar wird es eintreffen – freu ich mich. (Erscheinungstermin ist der 4.2.)

Da schon mein Geburtstagsprogramm ins Wasser fällt, werde ich nächste Tage ein Konzert von Mary Halvorson besuchen, das sie zusammen mit der Pianistin Sylvie Courvoisier, zudem mit Ned Rothenberg (Klarinette, Saxophon, Shakuhachi) (Shakuhachi?) – nicht zu verwechseln mit dem Nachtigallenforscher David Rothenberg – und Julian Sartorius (Schlagzeug) bestreiten wird.
Da mir Mary Halvorson und ihr verbeulter Gitarrensound sympathisch sind, freue ich mich auch hierauf. Außerdem wird es mein erster Besuch im Pierre Boulez Saal sein, auf den ich schon lange neugierig bin.
(Aber in der Philharmonie war ich auch das letzte Mal, als Gennadij Roždestvenskij dort die Uraufführung von Sofija Gubajldulinas Stimmen … verstummen … dirigierte (und die 10. Sinfonie von Dmitrij Šostakovič), das war 1986. Den Kammermusiksaal kenne ich noch gar nicht, der wurde 1987 eröffnet.)

Eine volle Packung Hochkultur also.
Daneben fröne ich weiterhin der Leichten Muse.
Überhaupt werde ich dies Jahr nur Komödien und Musicals gucken, wenn schon draußen alle mit Kanonen herumrennen.

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