Es ist Wochenende, Freitag hat die New York Times ihre wöchentliche Playlist veröffentlicht, von der ich hier ein bisschen abkupfere (Arooj Aftab, John Grant). – John Grant, ist zu lesen, hat u.a. an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz studiert und lebt zur Zeit in Reykjavík. Seine Deutschkenntnisse sind im sehr lustigen Songtext prominent vertreten. – „This is a song about my love of language and rhetorical figures and what a turn-on it is when someone wields language in a very capable manner”, erklärt der Musiker dazu auf seiner Website.
(Wield musste ich nachsehen = ’schwingen‘. Die Sprache schwingen, aha. Die Übersetzungsmaschine DeepL schlägt vor: „… wenn jemand die Sprache auf eine sehr gekonnte Weise einsetzt”.)[siehe unten]
Gestern habe ich mir an der Poststelle Karl Marx-Straße die Schallplatte Away With You des Mary Halvorson Octet abgeholt (auf die ich leider Zollgebühren entrichten musste). Sie enthält ihre Kompositionen Nr. 52-59.
Mary Halvorson ist methodisch, gründlich, fleißig und ehrgeizig.
Als ich das Beiheft zu ihrer letzten Platte, Artlessly Falling, aufschlug, um ihre Songtexte nachzulesen, dachte ich, okay, das sind jetzt irgendwelche Lyrics – aber weit gefehlt: auch hier höchster Anspruch! Akribisch unterhalb der Texte vermerkt: double tanka, pantoum, villanelle, ghazal, haibun, free verse, sestina … Auch ein found poem, mit Zitaten aus der Anhörung des berüchtigten Richters Brett Kavanaugh vor dem US-Senat.
Auf dem Cover zu Away With You der Vermerk, dass der Kauf eine CO2-Kompensation umfasst (carbon offset), mit Link zur Non-Profit-Organisation carbonfund.org. – Das habe ich mir mal angeguckt, auch das deutsche Pendant, atmosfair, wo ich las, dass die Pro-Kopf-CO2-Jahresemission in Deutschland 11.000 kg beträgt, in Äthiopien 560 kg.
Als klimaverträgliches Jahresbudget wird 1.500 kg pro Person angegeben.
Anhand einer integrierten Rechenfunktion lässt sich ermitteln, dass die Kompensation meines durchschnittlichen Verschmutzungsanteils (11.000 kg) am globalen Klimadebakel 253,00 Euro jährlich kosten würde. Niemand stellt mir dies in Rechnung, aber ich kann überlegen … Bliebe allerdings weiterhin Umweltsünder, allein schon deswegen, weil ich den westlich-industriellen Lebensstil mittrage, ob ich will oder nicht. (Ich wäre bereit, mit elf anderen Leuten in einem Lehmhaus zu wohnen.)
Mit dem Geld aus dem Norden werden Klimaschutzprojekte im Süden finanziert.
Dies Modell der freiwilligen CO2-Bepreisung wurde als „Ablasshandel” kritisiert, als ein Sichfreikaufen von einem im übrigen bruchlos fortgesetzten Konsumieren zu Lasten der Erde.
Die Kritik scheint mir nicht ganz unberechtigt. Aber es ist doch ein Schritt, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass sich unser Lebensstil (Überkonsum) zerstörerisch auswirkt, und uns dazu zu ermuntern, dafür zu zahlen.
Das neue Block-Design bei WordPress erlaubt leider keine Bilder mehr, jedenfalls wüsste ich nicht, wie ich sie einfügen sollte, darum nur die Links (langweilig!).
John Grant Rhetorical Figure (Lyric Video)
Ghetts Mozambique (feat. Jaykae & Moonchild Sanelly)
Arooj Aftab Mohabbat
Eine Freundin hat mir (nebst Tee) zwei mit eigenen Zeichnungen versehene Tütchen mit Pflanzensamen geschickt: Jungfer im Grünen und Sainfoin. Tolle Sache! Wenn sie noch ausgesät werden können, wird dies bald geschehen.
Des weiteren habe ich, eingedenk der Krefelder Studie, Heiligenkraut für meine Fensterbank gekauft. „Auf Insekten wirkt der Geruch von Heiligenkraut eher abwehrend”, las ich dann aber zu meinem Bedauern. (Grundsätzlich geeignet für diese trockene Region, einmal gießen pro Woche.)
Gestern beobachtete ich ein Grüppchen von fünf Staren, die wippend übers Gras liefen, sich, wie von einer Windbö erfasst, in die Luft hoben und ein paar Meter weiter wieder abgesetzt wurden, sich absetzten, ihre Suche fortsetzten, dann wieder auf, und wieder ab, und weiter.
Du musst einen Bild-Block auswählen, und dann kannst Du Bilder, sie hochladend, einfügen.
Du kannst sogar Bilder von Deinem Rechner direkt in den nächsten Block ziehen, mit der Maus, sirrrrrrzack, das müsste auch funktionieren.
Noch ein Funfact: Niemand, NIEMAND bestreitet bisher mit Schlaumeiermiene, dass es DER Block ist und nicht DAS Block!
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Gehe ich recht in der Annahme, möchte ich hier ratefuchsig wie zu Zeiten Robert Lembkes fragen, dass Du „Block“ im Sinne von „theme“ verwendest?
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No, Mr. Lembke, ich verwende es im Sinne von „das neue Block-Design bei WordPress“.
Der Bock, der Block, der Blog.
Das Bein, das Sein, das Design.
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Das Blog natürlich!
Der Block. Das Block-Design (im Gegensatz zum von mir bevorzugten klassischen Design, das einmal Standard war, und das WordPress jetzt für 300,00 Euro/Jahr verkauft, ungefähr).
Es ist mir aber nicht so wichtig, d.h. ich werde niemanden wegen eines – aus meiner Sicht – falschen Artikels verbessern.
Ich bin mit Fehlern rund um Sprache generell recht nachsichtig, nehme die Sache nur für mich persönlich genau, habe z.B. pflichtschuldigst meine falsche Schreibung des Namens „Lembcke” korrigiert, auf die Du mich sehr feinfühlig hingewiesen hast, indem Du ihn selber richtig buchstabiert hast.
Meine Devise ist: Versuch, alles richtig zu machen. Die Zahl der Fehler, die Dir entgehen, wird dann vertretbar sein.
Ich habe jedoch mein Problem mit dem neuen Block-Design falsch beschrieben: Es ging mir nicht um Bilder (Fotos), sondern um Video-Vorschaubilder.
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„Die Mär vom klimaneutralen Leben” -> https://www.deutschlandfunkkultur.de/etikettenschwindel-mit-der-klimaneutralitaet-die-maer-vom.976.de.html?dram:article_id=496285 (Zeitfragen, 26.4.2021)
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Anfangs, als die Blogosphäre noch Neuland war für uns alle, da war es typischer, dass man DER Blog sagte, weil man eben noch nicht vom englischen Weblog ausging, ganz automatisch, sondern eher, nach dem Gehör, tatsächlich vom „Block“.
Wäre das eine gute Erklärung?
Ein Freund aus Berlin hatte mir damals auf WordPress einen Account geschustert, sonst wäre ich wahrscheinlich bis heute nicht aufs Bloggen gekommen. Und so fand ich mich paradoxerweise in der Position des „early adopters“ (der, die, das?) wieder: Ich bloggte ganz früh schon ganz fröhlich drauf los, sehr erleichtert, endlich einen Schuttabladeplatz gefunden zu haben für das ganze Gerümpel in meinem Kopf.
Diesem Freund bin ich natürlich zu großem Dank verpflichtet. Das Tippen hat mir wahnsinnigen Spaß gemacht, es war eine echte Erfüllung. Heute ist alles ja eher kommerziell geworden, auch der Blog hat eher etwas von einem Haustier und ist damit versachlicht, wie das Auto und das Fieberthermometer und die meisten Kommentare.
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Ich suche nach einem guten Blognamen, von Bloogle über Bloggle und Blogaroundtheclock und Newkidsontheblog ist alles abgegrast, meist von 2009-Projekten, die aus einem Blindpost bestehen.
Überrascht hat mich aber, dass der hier schon in der Mache ist:
https://nevermindthebollogs.wordpress.com
Hast Du was für mich? Einen Tipp? Vielleicht lesecrituresdeedouardglissant.wordpress.com? Was Griffiges, Lustiges, Schmissiges?
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bobmacha.wordpress.com würde sich anbieten.
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