[Aufschrift auf einer Stofftasche]
„Liebe Runde,
niemand außer Meinolf hat sich bereit erklärt zum Stammtisch zu kommen, daher sage ich hiermit unsere Oktober-Sitzung leider ab.”
Die SWR2-Sendung Extinction Events, die heute noch online ist, werde ich mir ein zweites Mal anhören. Nicht nur konnte ich mir bis dahin nicht bekannte Komponistinnen – und einen Komponisten – entdecken: Malin Bång, Ying Wang, Julia Mihály, Ole Hübner. Auch die Thematik ist denkbar aktuell (und wird aktuell bleiben).
Uns ist eine schlechte Prognose gestellt worden:
„Die Welt hat ohne den Menschen begonnen und sie wird ohne ihn enden.” – Claude Lévi-Strauss, 1955.
Sicher werde ich Mountain & Maiden (2020) von Sarah Nemtsov noch einmal nachhören (aber wo kann ich das?), das kein pures Musikstück ist, sondern ein Film-Musik-Hybrid:
„Ein Film von Shmuel Hoffman & Anton von Heiseler mit einer Komposition von Sarah Nemtsov für Keyboard solo (mit verstärktem Klavier und Stimme)”, so der vollständige Titel.
Der Berg ist ein rauchender Müllberg in Indien, auf dem ein Mädchen seiner Arbeit nachgeht: Müll sortieren. Dirk Wieschollek, der Autor der Sendung, wies darauf hin, dass der Titel eine Anspielung auf Schuberts „Der Tod und das Mädchen” ist.
Terminal X – Building Our Future (2020) von Julia Mihály und Maria Huber mischt sich aktiv in die Proteste gegen den geplanten (und beschlossenen) Ausbau des Frankfurter Flughafens ein, dem von Ministerpräsident Volker Bouffier so genannten „Herzmuskel der Wirtschaft”, der gepflegt werden müsse.
Bei der Uraufführung wurde der Frankfurter Stadtwald „mit einer mobilen Performance ‚besetzt’, um dort anhand von Musik und Bewegung der Kritik gegen die Flughafen-Erweiterung einen künstlerischen (Klang)Raum zu geben.”
Die Sendung bringt einen Ausschnitt, bei dem eine E-Gitarre über den Waldboden gezogen wird – die Idee der E-Gitarre als Protest-Instrument verbindend mit dem Bild der von Polizisten weggeschleiften Demonstranten, wie Wieschollek anmerkt.
Meine Vertretungswoche bei Shakespeare & Company ist vorbei, es war ziemlich anstrengend: fünfzig Stunden Arbeit, dazu zwölf Stunden Fahrtzeit.
Heute ist Entspannung angesagt: Kaffee und Kuchen mit meinen Berliner Geschwistern im Café Buchwald.
Vielen herzlichen Dank – immer wieder – für all die anregenden Einträge, auch für den Hinweis auf Veronika Reichl, den ich gerade in Deiner Leseliste entdeckt habe. Und ich schicke herzliche Grüße aus Wien nach Moabit – und wünsche schöne Stunden im Café Buchwald. Leise regt sich ein kleines Heimweh. Oder ist es nur Appetit auf Baumkuchen mit Sahne?
Viele herzliche Grüße
Monika
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Danke für die Grüße und die höchst erfreuliche Kommentierung! Ich verstehe sehr gut den Appetit auf Baumkuchen – wenngleich meine Wahl jetzt auf Marzipantorte fiel. Das Paradies der Mehlspeisen, Wien, ist aber zweifellos ebenfalls ein Ort, von dem ein Bewohner Berlins träumen kann. (Wenn ich eines Tages Berlins überdrüssig werden sollte, könnte ich mir gut vorstellen, nach Wien umzuziehen …)
Zu Veronika Reichl wird in Kürze eine Wolke bei Soundcloud aufsteigen, ich geb (hier) Bescheid, wenn es soweit ist. Wegen einer Internetstörung von Montag bis gestern bin ich etwas im Verzug.
Herzliche Grüße!
Meinolf
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