: Ein Beispielsatz aus meinem Französisch-Onlinekurs. Ich finde, er passt gut zur Ausnahmesituation, in der sich die Welt gerade befindet. In der Stadt eine unterschwellig nervöse, gedrückte Stimmung, die auch mich, der ich doch immer ein dickhäutiger Mensch war, nicht unbeeindruckt lässt. Montag in der Buchhandlung war es ganz ruhig, vielleicht wird es nächsten Montag noch ruhiger sein. Ich werde mal hören, was mein Chef sagt, und ihm gegebenenfalls vorschlagen, mir unbezahlten Urlaub zu geben. (Für ihn wäre es eine Kostenersparnis, für mich ein Gewinn an quality time.) Wenn die Gesundheitsbehörden kein ausdrückliches Verbot aussprechen, werde ich Dienstag aber wieder ins Büro gehen, und Montag in die Buchhandlung, klar. Es wäre mir allerdings lieber – da es in Berlin nirgendwo so viele Krankheitsfälle gibt wie in Charlottenburg-Wilmersdorf (47, Stand von heute – gestern waren es 31, übermorgen könnten es 105 sein) -, wenn ich zu Hause bleiben dürfte. Davon habe ich aber nichts gehört. Wie jeder Geschäftsmann ist eben auch mein Chef eher gewillt, sich, die Kundschaft und seine Mitarbeiter (mich) in Gefahr zu bringen, als den Laden dichtzumachen. Ich mache ihm daraus keinen Vorwurf, aber fahrlässig und uneinsichtig ist es schon, meine ich. Soll ich von mir aus sagen, ich komme nicht?
Juti, jetze weiter mit Ultraschall Berlin – Festival für neue Musik und dem Konzert des oenm, das inzwischen leider auch alle Nase lang Konzerte absagen muss wegen, ihr wisst schon. Auf die Komposition von Olga Neuwirth folgte Limun (2011) von Clara Iannotta, der Berlin-Römerin, von deren Musik hier vorher schon die Rede war. Geschrieben für Violine, Viola und 2 Umblätterer, brachte es den szenischen Charakter des ersten Stücks des Abends zurück
aufs Deck.
aufs Tapet.
auf die Bühne.
Bevor ich es mir jetzt noch einmal anhöre, rufe ich mir die beiden Umblätterer in Erinnerung (ernster Habitus), die plötzlich winzige seidenumwickelte Mundharmonikas aus dem Ärmel zogen und darauf gleißend-hell-fiepende Töne erzeugten, die einen Hund zum Jaulen gebracht hätten. Schmerzhaft und nicht ohne Humor, auch wenn das Stück sicher nicht ‚witzig‘ gemeint, und in seiner irisierenden zweiten Hälfte schlicht schön ist – das Schöne ist selten lustig. Es ist auch eine kalte, sternenhafte, keine Behagen verbreitende Schönheit, nicht zu verwechseln mit dem kerzenwarmen, frommen Tintinnabuli-Stil eines Arvo Pärt. Man könnte aber bei den ruppigen Sforzati, den großen Vibrati und Glissandi und dem geräuschhaften, manchmal flötenartigen, sehr leisen, Spiel am Steg oder auf dem Griffbrett an Bartók oder Ligeti (oder Cage mit seinem Streichquartett von 1950) denken – diesen Rang würde ich Clara Iannotta auch zuweisen, wenn es denn an mir wäre, Künstlerinnen einen Rang zuzuweisen. Kurzum: Limun: super klasse.
Polynj für Violoncello und Klavier (2018) von Aleksandra Karastoyanova-Hermetin hinterließ bei mir keinen bleibenden Eindruck, was nicht gegen das Stück sprechen muss.
Würd’s noch einmal hören wollen, doch bei YouTube ist es nicht, und auch sonst nirgendwo.
Hier der Text aus dem Programmbuch von Eckhard Weber: …
Aber, in diesen unruhigen Zeiten, die die Welt, wie wir sie kannten, verändern werden – und ich rede jetzt nicht nur vom Corona-Virus, sondern auch vom beschämenden europäischen Asyl-Totalversagen, vom Triumph moralischer Verkommenheit in der Politik vieler Länder, vom Klimawandel, vom Artensterben, von der Vermüllung -, ist mir, ehrlich gesagt, mehr nach tröstlicher Musik (neue Musik pflegt, wenn sie gut ist, untröstlich zu sein), also verlinke ich hier jetzt noch den Song Paradise von Nilüfer Yanya.
Jazzi Bobbis Saxophon bringt einen Sade-Vibe hinein, aber die Musik ist nicht klebrig-schmachtend, sondern ein bisschen rauh und maulig, kann sein mit Bereitschaft zur Party, ohne den Glauben daran. Baby Blu ist das Äußerste an Disco-Life, das Nilüfer Yanya aufbringt, und da steckt die Melancholie ja schon im Titel. – „The feeling is good” in Monsters Under the Bed singt sie mit Beerdigungsstimme. Das hat doch was!
Deniz Utlu, Ich fühle deinen Schmerz. Nilüfer Yanya im Porträt. Der Tagesspiegel, 16.4.2019.
Update von heute abend
Spandau 9
Treptow-Köpenick 8
Lichtenberg 8
Charlottenburg-Wilmersdorf 54
Mitte 45
Steglitz-Zehlendorf 34
Friedrichshain-Kreuzberg 30
Tempelhof-Schöneberg 27
Pankow 26
Neukölln 21
Reinickendorf 11
Marzahn-Hellersdorf 10
insgesamt 283
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Update der Coronavirus-Infektionen in Berlin vom 18.3.2020 abends
Mitte 85
Charlottenburg-Wilmersdorf 81
Friedrichshain-Kreuzberg 60
Pankow 59
Steglitz-Zehlendorf 57
Neukölln 36
Tempelhof-Schöneberg 34
Reinickendorf 28
Treptow-Köpenick 28
Lichtenberg 21
Marzahn-Hellersdorf 19
Spandau 11
insgesamt 519
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Update 20.3.2020
Tempelhof-Schöneberg 95
Friedrichshain-Kreuzberg 94
Pankow 85
Neukölln 77
Steglitz-Zehlendorf 70
Reinickendorf 58
Treptow-Köpenick 52
Lichtenberg 35
Marzahn-Hellersdorf 26
Spandau 23
Mitte 132
Charlottenburg-Wilmersdorf 121
insgesamt 868
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Aktualisierung vom 24.3.2020
Bezirk Fälle
Mitte 223
Charlottenburg-Wilmersdorf 170
Tempelhof-Schöneberg 154
Friedrichshain-Kreuzberg 151
Pankow 143
Neukölln 128
Reinickendorf 107
Steglitz-Zehlendorf 105
Treptow-Köpenick 84
Lichtenberg 66
Spandau 48
Marzahn-Hellersdorf 46
insgesamt 1425
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Aktualisierung vom 29.3.2020
Mitte 398
Charlottenburg-Wilmersdorf 302
Friedrichshain-Kreuzberg 262
Tempelhof-Schöneberg 257
Pankow 252
Neukölln 248
Steglitz-Zehlendorf 197
Reinickendorf 143
Treptow-Köpenick 143
Lichtenberg 90
Spandau 90
Marzahn-Hellersdorf 80
insgesamt 2462
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Aktualisierung vom 9.4.2020
Mitte 640
Charlottenburg-Wilmersdorf 545
Neukölln 465
Tempelhof-Schöneberg 456
Pankow 427
Steglitz-Zehlendorf 377
Friedrichshain-Kreuzberg 372
Reinickendorf 344
Treptow-Köpenick 229
Spandau 176
Lichtenberg 171
Marzahn-Hellersdorf 155
insgesamt 4357
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