Robbie Lee & Mary Halvorson

Hier aus dem Duoalbum Seed Triangular der beiden (Wahl-)New Yorker Robbie Lee und Mary Halvorson – der eine Multiinstrumentalist mit Interesse an historischen Instrumenten, die andere Gitarrenvirtuosin und Komponistin – das Stück Seven of Strong. – Kurz zum Hintergrund: Robbie Lee hatte seine Kollegin, mit der er zuvor zwar schon musiziert, aber noch nicht aufgenommen hatte, ins Studio eingeladen. Der Clou dabei: Sie ‚durfte‘ nicht ihr eigenes Instrument spielen, sondern nur ihr unvertraute Saiten(zupf)instrumente aus Robbie Lees Fundus. Der seinerseits war für eine ganze Reihe Holzblasinstrumente zuständig, darunter Traversflöte, Chalumeau und Piccolosaxophon (Soprillo).
Diese Entschlossenheit, neue Pfade zu beschreiten, ist zu loben, zumal wenn es zu so hervorragenden Ergebnissen führt.

Das Titelstück ist auch sehr fein, siehe hier.

Wer mehr hören mag, kann sich dies tolle, knapp halbstündige Solokonzert zu Gemüte führen, in dem Mary Halvorson unter anderem Stücke von Ornette Coleman, Noël Akchoté und Annette Peacock spielt:

Links
New Amsterdam Records (Label)
Seed Triangular (Album)
Album Trailer
Mary Halvorson
Robbie Lee
George Grella (NYC Jazz Record)
Andy Hamilton (The Wire)
Thom Jurek (AllMusic)
Josef Woodard (Downbeat)

4 Kommentare zu „Robbie Lee & Mary Halvorson“

  1. Lieber Meinolf, das entpuppt sich gerade so insgesamt als sehr schöne Begleitmusik zu wurschtelnder Tätigkeit! (Und zum ersten Clip: Es ist ein ganz wohliges Gefühl, festzustellen, dass man nicht allein auf der Welt eine gewisse Anfälligkeit für Raupenfadentanzhypnose besitzt.)

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  2. Das freut mich, liebe Sonja! „Wurschtelnde Tätigkeit”, das klingt ganz nach Dir und ist mir schon darum sympathisch, weil auch mein Vater nichts lieber tat, als in aller Ruhe zu krosen (mit langem offenem O zu sprechen), Mischung aus Sichten, Finden und Machen: konzentriertes Spielen als Arbeit oder umgekehrt, also ideal. Er hat dabei aber nie Musik oder auch nur Radio gehört, denn das eine wie das andere hat ihn („Ich bin ein Augenmensch!”) nicht interessiert, abgesehen von gelegentlichem eigenen Singen. – Was immer es ist, was Du wurschtelst, ich habe keinen Zweifel, dass es Dich glücklich macht.
    Raupenfäden, na, ich würde immerhin einen Blick darauf werfen. Allerdings müsste ich dafür in den Wald. (Ich kriege Natur eher als Randbegrünung, autobestandene Allee oder als Brache mit, wohl auch als Kiefer vor meinem Fenster und Garten hinten.) Zur Musik passen sie aber ganz gut, sie haben etwas Behexendes oder In-den-Bann-Schlagendes, gar nicht so unähnlich dem Voodoo-Zauber in Fever Rays When I Grow Up-Video, an das ich mich erinnert fühlte.
    Vor drei Tagen, als ich von der Bushaltestelle nach Hause lief, vernahm ich in meinem Rücken ein scharfes Kratzen, da hatte wohl ein Keiler mit seinen Hauern ein Startsignal in die Straßendecke gekerbt für seine Rotte, die ihm zügig, in gedränger Ordnung, hinterherlief, schemenhaft vor lichtsprühiger Novembergräue. Irgendwie auch possierlich.

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