Man fühlt sich doch noch einmal ganz anders altern, wenn die Ärztin einem ein Medikament verschreibt, einzunehmen von nun an, für die nächsten Jahre und Jahrzehnte. Ist aber in Ordnung. Man ist ohnehin wahrscheinlich nie ganz gesund, und sterben muss man auch an irgendwas, wenn es dann mal soweit ist. Ich lasse mich dadurch nicht verdrießen, werde nur möglicherweise ein paar Sachen ein bisschen anders machen als bisher. Einige der Ziele: mehr Ruhe finden, mehr Pausen einlegen, mehr gehen, mehr Bananen und mehr Linsen essen. Lesen, Musik hören, Vögel beobachten. Weniger arbeiten, möglichst. Mit der Hand schreiben. Backen. Oder waren das alles schon Ziele für dies Jahr gewesen?
Ich habe die letzten Monate viel Jazz gehört, das werde ich natürlich fortsetzen. Freiheit (auch) in der Musik ist eine faszinierende Angelegenheit. Ornette Coleman hat gezeigt, dass die improvisierte Musik oft nicht frei gewesen war, oder nicht frei genug. Ich glaube, wer einmal auf die Spur der Freiheit gekommen ist, wird eingezäunte Varianten des Jazz nicht mehr besonders reizvoll finden.
Heute habe ich mit Begeisterung Marion Brown gehört, ihn und sein Quartett:
Marion Brown (as)
Alan Shorter (tp)
Reggie Johnson (b)
Rashied Ali (dr)
Dies hier finde ich auch großartig
Jackie McLean (as)
Grachan Moncour III (tb)
Bobbie Hutcherson (vib)
Eddie Khan (b)
Tony Williams (dr)
Wer einmal auf die Spur der Freiheit gekommen ist, wird eingezäunte Varianten davon nicht mehr besonders reizvoll finden. – Stimmt! – Gruß vom Räuber
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Ha! Kann ich mir denken, dass es ein Räuber mit Zäunen nicht so hat!
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