Rein konnte ich ja trotzdem, es war überraschend gut auszuhalten, geradezu angenehm.
Schwimmen -: versucht. Wenige Züge. Dann habe ich mich wieder hingestellt, mit salzigem Mund. Es war schon viel, dass ich überhaupt im Meer war, schließlich bin ich nicht einmal auf Sardinien im Wasser gewesen und hätte doch ein halbes Jahr lang dazu Gelegenheit gehabt. Zumindest erinnere ich mich nicht mehr, weiß indes noch gut, dass am Nachmittag des ersten Tages der dottor Casu im Meer schwimmen war, das war am neunten Januar. Allerdings ist der Januar auf Sardinien nicht übel, das kippt erst im Februar. Im Januar kann man Sonnentage erwischen.
Der ostdeutsche Badegast geht nicht selten selbstbewusst nackend am Wassersaum entlang und starrt angelegentlich in den Sand, greift malerisch nach Unsichtbarem, misst seine Schritte. Der Bernstein ist aber vielleicht nur die rundgeschliffene Scherbe einer Bierflasche.
Ich freue mich an zwei Neuerwerbungen, einer Schallplatte von Thelonious Monk, schlicht Piano Solo betitelt, die am 7.6.1954 in Paris aufgenommen und dankenswerterweise in der ursprünglichen Gestaltung wiederveröffentlicht worden ist, und einer CD von Geburtstagskind Wayne Shorter, Speak No Evil, auch diese bei einer einzigen Aufnahmesitzung aufgenommen, am 24.12.1964. Ich hatte Shorter bisher hauptsächlich als Sideman des Miles Davis Quintetts wahrgenommen, aber Anfang/Mitte der 60er Jahre hat er ein paar Schallplatten als Bandleader eingespielt, bei denen man die Ohren anlegt.
Neulich spielte ich eine Art Tarot. Das Spiel besteht darin, eine Frage zu stellen, und dann gibt es drei Stapel – „Character”, „Tool”, „Place” – aus denen je eine Karte auszuwählen ist. Meine Frage lautete: Was bringt mich weiter? Die sibyllinische Antwort: „Poet”, „Guitar”, „Circus”. – Bei einer anderen Gelegenheit hatte ich „Farmer”, „Lasso” und „Goldmine” gezogen. Leider weiß ich nicht mehr die dazugehörige Frage, aber sie muss sich auf die Zukunft bezogen haben. Um gewappnet zu sein, habe ich mir schon mal ein Portemonnaie gekauft.