Besichtigung

A., nachdem sie die kargen, schmucklosen Zimmer abgeschritten hat, steht mit hochgezogenen Augenbrauen im Flur, prüft mit den Schuhen das Knarzen der Dielen und sagt mit gesalzener Nüchternheit, wie eine strenge Westtante, ohne Verständnis für den Berliner Purismus:
„Ihr habt die ungemütlichste WG, die ich je gesehen hab!”

5 Kommentare zu „Besichtigung“

  1. … Nun, in sog. ‚Schwellenländern‘ habe ich solche schon gesehen, euch geht es vermutlich um die ‚Wertschätzung des Raumes als solchem‘, was für Berlin ja schon was ist … vlG Tobias

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  2. Hast Du schön gesagt: „Wertschätzung des Raumes als solchem”. Ja, so würde ich’s auch sehen. Und wenn mit der Zeit dann doch mehr Gemütlichkeit einkehrt, dann hoffentlich nicht um den Preis der klaren Linien.

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  3. Die „strenge Westtante” nimmst Du zurück. Ich schick Dir gleich Hertha Fleischer vorbei. Gruß A. Ps: „Schwellenländer” find ick jut, das passt.

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  4. Ehrlich gesagt leuchtet mir „A.”s harsches Urteil ein; ich bin zu alt für derlei Purismus. Wenn Dein erstes (das nötigste) Möbel eingetroffen ist, kannst Du ja wenigstens schon mal im Regalfach Deine Schlafstatt einrichten, ehäm …

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  5. „[…] dank meiner Bequemlichkeit, die sich darin ausdrückt, dass ich mich an das Unbequeme gewöhne.” – Max Frisch, Aus dem Berliner Journal (Suhrkamp Verlag, Berlin 2014, S. 59)

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