Die Müllmänner

Ich schob das Fahrrad aus dem Torweg, die Müllmänner winkten von der Straße, die Tür fiel zu.
Ich schloss auf.
Wenn man den Fahrradständer ausknickt, ist es ein bisschen, als kreuze man die Füße und ließe sich mit der Schulter gegen den Türpfosten fallen, um da lehnend zu warten. Aber nicht ich selbst, das Fahrrad auf seinem Stützfuß, schräg.
Fahrräder sind treu wie Hunde.
Von links kam einer, sagte danke, der von vorn kam, nickte nur.
Auf der Straße brummte und rumpelte das Müllauto. An dessen linken Flügel war ein Teddy oder Hase geschnallt, schwer zu erkennen was. Ein Maskottchen. Es schlief! Bei all dem Krach!

Man müsste eine Kulturgeschichte des Fahrrads schreiben, über seine Bedeutung als Fortbewegungsmittel, Arbeitsinstrument, Sportgerät, aber auch über seine Rolle im Film (Fahrraddiebe, Jules und Jim, Der Clou) und in der Literatur (Knud Hjortø, Staub und Sterne, Beckett, jüngst Echenoz, 14, wo eine der Hauptfiguren eine Radtour unternimmt und von einem Aussichtspunkt aus ringsum die Glocken läuten sieht, mehr als dass er sie hört, ein mit dem heulenden Wind gemischtes Sturmleuten: Kriegseintritt Frankreichs).
Ich denke an Alfred Jarry, der Passanten, die auf seiner Fahrspur klumpten, mit Schüssen aus seinem Revolver auseinandertrieb.

Neulich verfing ich mich mit dem Vorderrad in den Straßenbahnschienen und kippte nach links, einmal gefaltet von der Straße, schnell und akkurat. Ich schrappte mir den Unterarm auf. Nichts passiert.

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