Antje spielte im Schulorchester Trompete, daher kannten wir uns. Einmal gab ich ihr einen Zettel für Anna mit. Sie lief gleich los.
Hin und wieder war ich bei ihr zu Hause. Sie hatten da unten ein Klavier stehen, auf dem klimperten wir ein bisschen.
Im Nachhinein denke ich, dass ihre Eltern froh über unseren Kontakt waren, weil sie selbst keinen Zugang zu ihrer Tochter fanden, aber das ist nur eine Vermutung, und vielleicht stimmt sie nicht. Vielleicht ist alles falsch, oder alles war ganz anders.
Wir gingen eine Runde. Ich erinnere mich erst jetzt an den Hund. Es gab nur eine Durchfahrtsstraße. Wir bogen ab und waren auf einer Wiese oder Brache, der Bach zu unseren Füßen ein Rinnsal. Wir saßen auf nassem Sand, der Hund strolchte umher. Dann standen wir auf und gingen, und dann setzte ich mich aufs Rad und fuhr nach Hause.
Später, viel später, sah ich sie mit ihrem Bruder auf der Straße. Sie drehte sich jäh weg. Ihrem Bruder sprang ein Lachen aufs Gesicht.
Jaja, das ist es, entweder engagierst du dich zu viel oder zu wenig, richtig ist selten, so kommt auch, dass ein Großteil der erbaulichen Literatur und natürlich der Liedertexte von der ’nicht erwiderten Liebesbemühung‘ handelt, jaja …
LikeLike
Zu wenig. Aber die Liebe ist in der Welt, auch wenn die, die sie empfinden, dumm sind und nicht reden können. Das relativiert den Schaden vielleicht.
LikeLike
Heute ist Bloomsday, Meinolf. Isn’t it? Da fühlte einer Liebe, der weder dumm war noch ausgeschlossen von der Gabe der Rede!
LikeLike
Sicher. Leopold, Gertie, Molly. Ich wollte überhaupt keine Aussage treffen, die den Anspruch allgemeiner Gültigkeit hätte. Der Plural im Sinne einer Verwischung oder Verunklarung.
LikeLike