Grubenlampen

In den ersten Tagen gab es keinen Strom, das sei „zumutbar”, meinte der Mann von Vattenfall. Glücklicherweise hatte P. ein paar Grubenlampen, die schnallten wir uns um die Stirn. Wir hatten auch Kerzen, Teelichte und batteriebetriebene Lampions. Nun ist der Strom angeschaltet, aber die Grubenlampen sind weiter in Gebrauch, sie hängen an den Türklinken, es gibt zwei Helligkeitsstufen.
Wir haben auf dem Flohmarkt einen schönen Topf zum Nudelkochen und neun Müslischälchen gefunden.
Was mich betrifft, so habe ich keine Möbel. Einen Stuhl habe ich aus der Küche entliehen, als Tisch verwende ich den Plankenboden (dann brauche ich den Stuhl nicht), oder ich setze mich an den Küchentisch oder an den Schreibtisch meiner Mitbewohnerin, wenn diese nicht da ist, sie hat es mir erlaubt. Von ihr habe ich auch ein blaues Gestell, an das ich Kleidung hängen kann, auf Bügeln. Es sind vier Bügel. Vielleicht kaufe ich mir noch ein paar dazu, aber so dringend ist es nicht.
Auf eine Waschmaschine haben wir verzichtet. Im Elektrofachhandel gab es eine schöne, aus Slowenien, die Beschriftung gefiel uns gut. Wir achteten auf die Ökobilanz.
Der Waschsalon ist im Einrichtungsstil der 60er Jahre, mit alten Kartonagen verblichener oder noch existierender Waschmittel wie Dash, Sunil, Tandil etc.
Ein Waschvorgang dauert ungefähr eine Dreiviertelstunde. In der Zeit kann man sich mit einem Kaffee oder einer Zeitung vor die Tür setzen. Fürs Trocknen kommt man wieder herein, es dauert zwanzig Minuten. Es ist ein Schauspiel, wie die Wäsche durcheinanderpurzelt.
A. hat ein Selfie gemacht, wir haben ganz weiße Gesichter.
Eine der vier Scheiben der Küchentür war zerbrochen. Der Hausmeister hat sie herausgenommen. Die neue Scheibe passte nicht. Jetzt ist da immer noch das Loch, aber rechteckig. Vorher war es asymmetrisch zackig wie ein verwehtes Spinnennetz.
Beim Ablassen des Spülwassers rauschte und platschte es laut, da klappten wir die Türen des Unterschranks auf und sahen das Wasser aus dem Rohr fallen.
Es ist alles nicht so perfekt, aber ich schätze das.
Der Besitzer unseres Stammcafés – einmal, wir waren noch ganz neu im Quartier, tauchten wir um 7.30 Uhr bei ihm auf, begeistert von der neuen Umgebung.
Unsicherheiten bei der Anrede. Meistens ist er formell: „Der Herr?”

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