Bei Hegel ist Aufheben doch, meine ich, so eine Trias, ein triadischer Vorgang (man versucht einen gebildeten Scherz und wird gleich als bildungslückenschwerer Spaßverderber identifiziert, das ist typisch deutsch): 1. etwas bewahren, 2. es damit aber auch eine Stufe höher heben, weil man halt Hegel ist, und 3. am Ende, Hegel halt, dann verschwinden lassen, Puck, weg. — Ich sag aber noch etwas WIRKLICH Komisches. Und zwar so eine Dramaturgin, ein halbschwachsinniges Weib an den Kammerspielen, die sagte mal beim Publikumsgespräch: „Ja”, sagte das blöde Ding, „wir hatten ja nicht den Hegel hier, aber den Hegemann”, womit sie meinte: „Das ist ja fast dasselbe.” — Und spätestens da ist man dann froh, dass das Subventionstheater sich selbst abgeschafft hat und nur noch verzweifelt darauf wartet, dass endlich jemand Bock hat, die Erde auf den Deckel zu schaufeln. — Hat aber keiner (die Pointe).
Trias, triadisch, Hegel … zu schwere Gewichte für meinen kleinen Papierflieger. Nein nein, es war nur im Sinne von „aufbewahren” gemeint. Jetzt habe ich den Zettel weggeworfen.
Die Anekdote aus dem Theater … puh! Die Ausweitung des Kulturbegriffs auf Populärkultur halte ich sowieso nur bedingt für sinnvoll und neige eher zur strikten Auslegung. Klar höre ich auch mal gern Stay oder Sweet About Me, aber das sind doch Zuckerln: unnötig, Zeitungsseiten dafür freizuräumen.
Auch das Gequatsche über Kultur im engen Sinne geht mir auf die Nerven.
Ja, schön gesagt. Absolut, als ich neulich mal wieder die FAS in die Hand bekam im Urlaub, erschrak ich richtig über das Pennälerniveau der Themen, die dort abgerockt werden. Gefühlt hatte ich diese Artikel schon vor zehn Jahren gelesen, damals noch in der SZ. Die ist übrigens heute noch kümmerlicher, schien mir, als meine Frau sie mir letzten Freitag auf den Küchentisch legte. Die Zeit ist einfach an diesen Redaktionsstuben vorbeimarschiert und hat die Herren Redakteure beim Feierabendbier vergessen. Das Schlimmste war, dass ich in mir so ein Prickeln fühlte, weil ich diese Themen früher ja auch alle mal, wie man heute sagt, „gelebt” habe. Schrecklich. Letztlich der reine Bluff, wie unsere gesamte Kultur.
Ist das „aufhebt” hegelianisch gemeint?
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Und das soll ich wissen?! Was heißt es denn hegelianisch? Ich harre einer Antwort und sage dann Ja, Nein oder Vielleicht.
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Bei Hegel ist Aufheben doch, meine ich, so eine Trias, ein triadischer Vorgang (man versucht einen gebildeten Scherz und wird gleich als bildungslückenschwerer Spaßverderber identifiziert, das ist typisch deutsch): 1. etwas bewahren, 2. es damit aber auch eine Stufe höher heben, weil man halt Hegel ist, und 3. am Ende, Hegel halt, dann verschwinden lassen, Puck, weg. — Ich sag aber noch etwas WIRKLICH Komisches. Und zwar so eine Dramaturgin, ein halbschwachsinniges Weib an den Kammerspielen, die sagte mal beim Publikumsgespräch: „Ja”, sagte das blöde Ding, „wir hatten ja nicht den Hegel hier, aber den Hegemann”, womit sie meinte: „Das ist ja fast dasselbe.” — Und spätestens da ist man dann froh, dass das Subventionstheater sich selbst abgeschafft hat und nur noch verzweifelt darauf wartet, dass endlich jemand Bock hat, die Erde auf den Deckel zu schaufeln. — Hat aber keiner (die Pointe).
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Hahaha, nice. Habe bei dem Post schon lachen müssen, die Kommentare haben aber nochmal alles getoppt. 😀
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Und du, Bob Dylan, offenbare dich gefälligst und nenne mir den Pfad zu deinem Blogge!
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http://www.bobdylan.com
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Trias, triadisch, Hegel … zu schwere Gewichte für meinen kleinen Papierflieger. Nein nein, es war nur im Sinne von „aufbewahren” gemeint. Jetzt habe ich den Zettel weggeworfen.
Die Anekdote aus dem Theater … puh! Die Ausweitung des Kulturbegriffs auf Populärkultur halte ich sowieso nur bedingt für sinnvoll und neige eher zur strikten Auslegung. Klar höre ich auch mal gern Stay oder Sweet About Me, aber das sind doch Zuckerln: unnötig, Zeitungsseiten dafür freizuräumen.
Auch das Gequatsche über Kultur im engen Sinne geht mir auf die Nerven.
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Ja, schön gesagt. Absolut, als ich neulich mal wieder die FAS in die Hand bekam im Urlaub, erschrak ich richtig über das Pennälerniveau der Themen, die dort abgerockt werden. Gefühlt hatte ich diese Artikel schon vor zehn Jahren gelesen, damals noch in der SZ. Die ist übrigens heute noch kümmerlicher, schien mir, als meine Frau sie mir letzten Freitag auf den Küchentisch legte. Die Zeit ist einfach an diesen Redaktionsstuben vorbeimarschiert und hat die Herren Redakteure beim Feierabendbier vergessen. Das Schlimmste war, dass ich in mir so ein Prickeln fühlte, weil ich diese Themen früher ja auch alle mal, wie man heute sagt, „gelebt” habe. Schrecklich. Letztlich der reine Bluff, wie unsere gesamte Kultur.
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Hat dies auf Ich bin ein ganz normaler Junge. Ein bisschen. rebloggt und kommentierte:
Simpel, kühn, köstlich.
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